- Vierte Rede des Elihu: Durch Leiden zu Selbsterkenntnis und Gehorsam - Mahnung an Hiob zur Anerkennung von Gottes Tun
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- Und Elihu fuhr fort und sagte:
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- Hab ein wenig Geduld mit mir, und ich will es dir künden! Denn mehr noch habe ich für Gott zu sagen.
- 3
- Ich will mein Wissen von weither holen und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.
- 4
- Ja wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein [Mann] mit vollkommenem Wissen [steht] vor dir.
- 5
- Siehe, Gott ist gewaltig, doch verwirft er niemanden; er ist gewaltig an Kraft des Herzens.
- 6
- Er erhält den Gottlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden stellt er [wieder] her.
- 7
- Nicht wendet er seine Augen von dem Gerechten, und mit Königen auf dem Thron, da läßt er sie immerdar sitzen, so daß sie erhaben sind.
- 8
- Und wenn sie in Fesseln geschlagen, in Stricken des Elends gefangen sind,
- 9
- dann zeigt er ihnen ihr Tun und ihre Vergehen, daß sie sich überheblich gebärdeten,
- 10
- und er öffnet ihr Ohr für Zucht und sagt [ihnen], daß sie umkehren sollen vom Unrecht.
- 11
- Wenn sie hören und sich unterwerfen, vollenden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Annehmlichkeiten.
- 12
- Wenn sie aber nicht hören, rennen sie in den Spieß und verscheiden ohne Erkenntnis.
- 13
- Aber die ein ruchloses Herz haben, hegen Zorn. Sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.
- 14
- Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend und ihr Leben im Jünglingsalter.
- 15
- Den Elenden errettet er in seinem Elend und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr.
- 16
- Auch dich lockt er fort aus dem Rachen der Not, unbeengte Weite ist dein Platz, und was auf deinen Tisch kommt, ist reich an Fett.
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- Bist du aber mit dem Urteil über den Gottlosen erfüllt, werden Urteil und Rechtsspruch [dich] ergreifen.
- 18
- Ja, daß [deine] Erregung dich nur nicht zum Höhnen anstiftet und die Größe des Lösegeldes dich nicht verleitet!
- 19
- Soll dich dein Hilferuf aus der Not herausbringen und alle Kraftanstrengungen?
- 20
- Lechze nicht nach der Nacht, [danach], daß [ganze] Völker auffahren an ihrer Stelle!
- 21
- Hüte dich, wende dich nicht dem Unrecht zu! Denn Bosheit hast du dem Elend [bereits] vorgezogen.
- 22
- Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er?
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- Wer könnte ihm seinen Weg vorschreiben, und wer dürfte sagen: Du hast unrecht getan?
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- Denke daran, daß du sein Werk preist, das Menschen besingen!
- 25
- Alle Menschen schauen es [staunend] an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne.
Offenbarung von Gottes Majestät in der Natur - Mahnung zur Demütigung vor Gott
- 26
- Siehe, Gott ist erhaben, wir aber erkennen es nicht; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich.
- 27
- Wenn er die Wassertropfen heraufzieht, sickern sie durch seinen Nebel [wieder herab] als Regen,
- 28
- den die Wolken niederrieseln [und] träufeln auf die vielen Menschen.
- 29
- Ja, wenn man gar das Ausbreiten des Gewölks verstünde, das Donnerkrachen seines Zeltes!
- 30
- Siehe, er breitet darüber sein Licht aus, und die Wurzeln des Meeres bedeckt er.
- 31
- Ja, in den Wolken richtet er die Völker, gibt Nahrung im Überfluß.
- 32
- Seine Hände umhüllt er mit dem Blitzstrahl und entbietet ihn gegen [den], auf den er [ihn] treffen lassen will.
- 33
- Es kündigt ihn sein Rollen an, wenn er seinen Zorn gegen Bosheit eifern läßt.
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